Sonntag, 27. Oktober 2013

Cookies - wie Zalando dich verfolgt


Wem ist das nicht schon passiert? Man surft auf einer beliebigen Seite (Wetter, Sport, Kochen, was auch immer) und plötzlich erscheint ein Inserat von Zalando. Das Web Banner zeigt jedoch nicht einen beliebigen Inhalt, sondern wirbt exakt für dieses eine Kleid, welches beim letzten Einkauf zwar angeschaut wurde, jedoch (mehr oder weniger schweren Herzens) schlussendlich nicht gekauft wurde. Oder es erscheinen die kürzlich gekauften Pumps – jedoch diesmal nicht in königsblau, sondern in bordeauxrot. Seien wir ehrlich; ein Schreckensalptraum für jede Frau. Zalando scheint ganz genau zu wissen, was wir mögen und setzt dieses Wissen schamlos gegen uns ein, wobei an unseren inneren Shopaholic appelliert wird. Kurz gesagt: das Internet verfolgt dich. Aber wie?

Dies ist möglich durch den Einsatz von sogenannten Cookies. Das dazugehörige Verfahren heisst „Retargeting“. Es geht darum, Nutzer anzusprechen, die schon einmal auf einer bestimmten Webseite waren, jedoch nichts gekauft oder (nach Ansicht des Anbieters) zu wenig gekauft haben. Ziel ist es also Nutzer, welche Interesse an einem Produkt oder einer Seite gezeigt haben, auf anderen Webseiten gezielt nochmal mit den gleichen oder ähnlichen Inhalten zu konfrontieren. Dadurch sollen diese zum Wiederkommen bewegt werden. Die Informatik Cracks unter uns würden sagen: „You’ve been cookied“.
Beispel von einem Zalando-Banner auf weatheronline.co.uk

Technisch wird das mit den ominösen Cookies bewerkstelligt. Hierbei geht es nicht um Kambly oder Wernli Güetzi, sondern um kleine Textdateien, die meist von einer Website aus auf den Computer gepflanzt werden. Sie speichern gewisse Informationen wie Login Daten, Warenkorb Inhalte, Formularfelder usw. Diese Informationen sind für Website-Anbieter sehr wertvoll, da sie auch Informationen darüber liefern, ob ein Nutzer die Seite bereits besucht hat, wie er darauf gelangt ist und wo er sie wieder verlassen hat. Mithilfe dieser Informationen können Werbeangebote (Banner etc.) optimiert und auf den Nutzer zugeschnitten werden, was den Anbietern erlaubt ihre potenziellen Kunden gezielter anzusprechen. Aber auch die Besucher haben gewisse Vorteile, so wird die Benutzerfreundlichkeit dadurch erhöht, dass z.B. während des Internet Shoppings gemütlich weiter gesurft werden kann, während die gewählten Artikel im Warenkorb gespeichert werden. Der unangenehme Nachteil der ganzen Sache ist offensichtlich, dass die gesammelten Informationen den Betreibern viele (auch persönliche) Informationen über den Nutzer preisgeben.

Wer dies verhindern will oder keine Lust auf personalisierte Werbung hat, kann sich gegen die „Verfolgung“ wehren. So besteht die Möglichkeit Cookies zu löschen oder gar nicht erst zuzulassen. Eine Anleitung, wie dies auf den verschiedenen Browsern funktioniert, findest du hier

Nun kannst du selber entscheiden, ob dir das Cookie „schmeckt“ oder nicht...

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